Der Schüttwinkel entspricht der Hangneigung bzw. dem Böschungswinkel (φB) einer Aufschüttung. Er wird benötigt, um z.B. den Volumen- bzw. Platzbedarf im Oberteil eines Silos oder bei Haufenlagerung zu ermitteln.
Mit dem Prüfgerät zur Bestimmung des Schüttwinkels von Pulvern- oder Granulaten, wird bei der Messung nach DIN ISO 4324, durch vorsichtiges Aufschütten eines Haufwerks mittels eines Rieseltrichters ein Schüttkegel gebildet. Aus der resultierenden Höhe zum Durchmessers des Schüttkegels wird der Schüttwinkel berechnet.
Für einfache Vergleiche wird der Schüttwinkel auch manchmal als Indikator für die Fließfähigkeit von Haufwerken in loser Schüttung herangezogen. Größere Böschungs-, Schüttwinkel deuten dabei auf ein schlechteres Fließverhalten hin.
Fließfähigkeit | Schüttwinkel |
---|---|
Ausgezeichnet | 25 - 30 |
Gut | 31 - 35 |
Ausreichend | 36 - 40 |
Schwierig | 41 - 45 |
schlecht | 46 - 55 |
Sehr schlecht | 56 - 65 |
Extrem schlecht | > 66 |
Nur bei kohäsionslosen, freifließenden Schüttgütern ist der Schüttwinkel identisch mit dem inneren und auch dem effektiven Reibungswinkel beim Fließort im Schertest. Dies kann auch als Validierung des Schergerätes dienen.